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"Test; SB1pro:"
(1.10.2005, Zeitschrift: "HiFi&Records Ausgabe 4/05", Autor: Helmut Rohrwild)

Vorneweg: Ich nehme kein Wort von meinen Artikeln über die Reinigung mit Microfasertüchern zurück. Nach wie vor
halte ich dieses Verfahren für das effizienteste und für unschlagbar preisgünstig. Aber leider klappt das nicht bei
Schallplatten aus aktueller Produktion - bei ihnen kann die Reinigung mit dem Microfasertuch zu einem Knistern
führen, das auch nach mehreren Durchgängen nicht weichen will (ich vermute, daß das Rückstände aus dem
Pressvorgang sind).
Also benötigen neue Scheiben eine Naßreinigung, und so habe ich mich mal wieder nach Plattenwaschmaschinen
umgesehen. Dabei bin ich auf die "SB- Maschinen" von Sven Berkner gestoßen, die mit Punktabsaugung arbeiten.
Sie sind grundsolide gebaut und versprechen eine lange Lebensdauer.
Zuerst hatte ich die "SB1+" mit manueller Fadennachführung im Einsatz, bei der man die Flüssigkeit von Hand aufträgt.
Jetzt ist die "SB1pro" (1690 Euro, SB Elektronik, Telefon: 0911 / 637484) verfügbar, bei der beide Funktionen
automatisiert sind.
Die Würfelform erlaubt es, das komplette Zubehör im Inneren der Maschine unterzubringen. Ganz hinten sitzt die Saugpumpe, davor in Aufnahmen aus Schaumstoff zwei Behälter für die Reinigungsflüssigkeit und die Abgesaugte, verschmutzte Flüssigkeit. Beide Behälter sind gleich groß, man leert den Schmutzbehälter also ganz automatisch immer dann, wenn man Reinigungsflüssigkeit auffüllt. Der Stauraum dient zum aufbewahren der Reinigungsflüssigkeit und eines Microfasertuchs, das Berkner zur Vorreinigung stark verschmutzter Platten empfiehlt.
Obenauf sitzt der Plattenteller, links hinten der Bürstenarm mit der Düsenleitung für die Waschflüssigkeit und rechts der Führungsarm für das Saugrohr, das am Ende eine Kunststoffdüse hat.
In die wird von unten der Faden eingeführt, der verhindert, daß die Düse die Plattenoberfläche beschädigt.
Die Bürste ist von oben verschraubt und sollte gelegentlich ausgewaschen werden.
Der Saugarm wird von innen nach außen geführt, man saugt also vom Label aus quasi der Fliehkraft, die die aufgebrachte Flüssigkeit nach außen treibt, hinterher.
So macht Plattenwaschen richtig Spaß. Die "SB1pro" ist in ihren Funktionen selbsterklärend und einfach zu bedienen. Ich habe nur die mitgelieferte Flüssigkeit verwendet und damit ausgezeichnete Reinigungsergebnisse erzielt. Die eingangs beschriebenen hartnäckigen Pressrückstände wurden zuverlässig beseitigt.
Manche Scheibe offenbarte nach dieser Prozedur allerdings auch, daß die Pressqualität einfach nicht besser ist - schade.
Selbst stark verschmutzte Scheiben bekommt man mit der "SB1pro" einwandfrei sauber, auch wenn das mehrere Waschgänge erfordert.
Genauso wichtig wie die erstklassige Reinigungswirkung ist für mich die Tatsache, daß ich neben der Wäscherei endlich problemlos Musik hören kann - die Maschinen von Sven Berkner sind tatsächlich so leise.
Der Preis geht völlig in ordnung, wer auf Punktabsaugung schwört, ist mit der Berkner "SB1pro" bestens bedient.



"Jenseits von Miele:"
(1.01.2005, Zeitschrift: "LP", Autor: Holger Barske)

Zu den einschlägig bekannten Herstellern von Plattenwaschmaschinen gesellt sich seit kurzer Zeit ein kleines Unternehmen aus Bayern.
Mit der "SB1+" präsentiert man jüngst ein ursolides Gerät zur effektiven Reinigung von Schallplattenoberflächen. Die 1390 Euro teure Maschine vermittelt auf den ersten Blick einen etwas rustikalen Charme, entpuppt sich bei näherem Hinsehen jedoch als überaus durchdachte Konstruktion.
Die Effektivität des Reinigungsergebnisses steht und fällt mit der Absaugung, man entschied sich hier für die "punktuelle" Variante, mit der zum Beispiel auch die bekannten Klassiker von Lorikraft und Keith Monks arbeiten.
Dabei wird nach dem Auftragen der Reinigungsflüssigkeit ein Arm mit einer Absaugdüse auf die Platte geschwenkt, durch die Düse wird die Flüssigkeit mit samt den darin gelösten Verschmutzungen abgesaugt. Für den nötigen Abstand zur Platte sorgt ein durch die Düse laufender Faden, der bei der "SB1+" von Zeit zu Zeit manuell ein Stück weiter herausgezogen werden muß, wenn das gerade benutzte Stück verschmutzt ist.
Das Gerät arbeitet leise und zuverlässig, das Reinigungsergebnis ist über jeden Zweifel erhaben.
Das benötigte Zubehör verschwindet hinter einer frontseitigen Klappe im Geräteinneren; Bedienung und Pflege des Gerätes sind simpel und praktisch selbsterklärend, wenngleich eine erfreulich ausführliche Anleitung beiliegt.



"Vinyl, - wenn's sauber und gepflegt sein soll: Sven Berkner´s Plattenwaschmaschine "SB1".
(Prototyp der "SB1+")"
(25.03.2000, Zeitschrift: "Analog Aktuell", Autor: Thomas Schmitz)

Wer kennt das nicht, man sitzt abends bei einem Gläschen Entspannung und lauscht der Musik - natürlich analog. Je nach Lust und Laune wird die ein oder andere schwarze Scheibe aufgelegt, die dann aus den vielen Bewerbern im Regal auserwählt wird. Mancher Gräuel, der mir beim Blick über den Zustand des Tonträgers durch die Glieder fährt, bestätigt spätestens nach dem Absenken der Nadel die Bedenken.. Es knistert mächtig los, Lagerfeuerromantik zum falschen Zeitpunkt und der nächste Waschtag der AAA ist noch weit. Viele Überlegungen zum Eigenbau einer Waschmaschine sind geistig schon verarbeitet und warten nur auf ihre Umsetzung.
Warten - wenn man beruflich eingespannt ist, eine Familie mit zwei Kindern hat, in Foren oder Listen diskutierte Ideen sowie deren Umsetzungen lediglich in vielen Mails stehen hat und man ja eigentlich auch irgendwann Musik hören möchte, stellt man spätestens jetzt fest: Der Faktor Zeit ist nicht vermehrbar. Die irgendwann erworbene Knosti, die anschließende Reinigung mit dem Mikrofasertuch, all das ist in weitem Sinne nicht zufriedenstellend. Eine Waschmaschine käuflich erwerben ist die Alternative. Kandidaten mit angetriebenem Absaugarm sind die Plattenreiniger schlechthin, leise, effektiv, aber bisher nicht gerade der Preiskracher, will man seine Platten in den eigenen vier Wänden sauber halten. Aufgrund der Geräuschentwicklung und der Waschergebnisse kommen andere Lösungen zur Reinigung für mich nicht in Frage.

Durch Zufall stoße ich beim Stöbern im Internet auf eine Waschmaschine meines Kaliebers. "SB1" heißt sie und ich habe vorher noch nie von ihr gehört, aber aufgrund der Bilder und des Preises werde ich neugierig und hake nach. In einem Telefonat vermittelte man mir bereitwillig den Kontakt zum Erbauer, den ich noch am gleichen Abend kontaktierte.

Sven Berkner, ein junger Mann, der in seiner Freizeit eine Plattenwaschmaschine in ähnlicher Manie meiner Favoriten herstellt und diese zu einem sehr attraktivem Preis anbietet.

"Sie ist aufgrund meiner Erfahrungen zu dem gewachsen, was sie heute darstellt" erklärt er mir neben vielen Details. Nach mehreren Telefonaten und langen Gesprächen beschloss ich, die "SB1" käuflich zu erwerben und auf Herz und Nieren zu prüfen. Mein Analoger Freund Christoph Held, der sich gerade bei Nürnberg aufhielt, besuchte daraufhin Herrn Berkner und brachte mir das heiß ersehnte Stück ins Rheinland. Der erste Eindruck aus dem Internet bestätigte sich sofort. Eine solide Verarbeitung, nicht nur äußerlich. An einigen wesentlichen Punkten kommt konsequent Edelstahl zum Einsatz. Viele gut durchdachte Einzelheiten, angefangen über die Antriebe bis hin zur Absaugung, kommen bei genauerem hinsehen zum Vorschein. Überhaupt macht die "SB1" auf mich einen hochwertigen Eindruck.

Erster Einsatz am nächsten Tag:

Eigentlich wollte ich an diesem Sonntag nur einige wenige Platten reinigen, aber aufgrund des Interesses meiner Kinder und deren Eifer, immer mehr Platten herbeizuschaffen, wurde der Sonntag zu einem Mammuttest. Nach kurzer Einweisung vollzieht unser siebenjähriger Sprössling Eric die sprichwörtlich "kinderleichte Bedienung" der "SB1" ohne Schwierigkeit, während ihm Nico, unser Jüngster in Assistenz zur Seite steht.

Die Wäsche:

Die von Herrn Berkner mitgelieferte Waschlösung steht den mir bekannten in nichts nach. Bessere Waschergebnisse bekommt man bei einer Erwärmung der Flüssigkeit von 20 °C Zimmertemperatur auf ca. 25 °C. Zum Auftragen der Reinigungsflüssigkeit gibt es in der Maschine keinen Vorratsbehälter mit Pumpe. Sie wird über eine Laborflasche von Hand direkt aufgebracht und lässt sich mit etwas Übung recht genau dosieren. Hier besteht die Möglichkeit, über weitere Behälter andere Waschflüssigkeiten, beispielsweise für Schellack, bereit zu halten. Es gibt Vorteile gegenüber Pumpen die nicht von der Hand zu weisen sind, kein Eintrocknen der Reinigungsflüssigkeit oder Verkrusten bzw. Anrosten in der Pumpe und den Düsen nach längeren Betriebspausen. Gerade mal eine Platte waschen, die man auf dem Flohmarkt ergattert hat, stellt also keine vorherige zeitaufwendige Reinigung und Befüllung der Maschine an den Betreiber. Eine Einrichtung, auf die auch aus ergonomischen Gründen verzichtet werden kann.

Der Waschbesen wird über eine Schwenkvorrichtung, welche in einer Edelstahlhülse geführt wird, auf der LP abgesetzt. Sollten sich die Bürstenhaare im Laufe der Zeit in eine Richtung gebogen haben, so kann der Besen durch lösen zweier Befestigungsschrauben um 180 ° gedreht werden, um wieder optimale Verwirbelungen auf der Platte zu bekommen. Es gibt es sogar die option, mit einem kleineren Besen (als Zubehör erhältlich) in einer eigenen Aufnahme Singels zu waschen.

Die Absaugung:

Der Absaugarm ist in seiner Konstruktion einfach zu handhaben. Wie bei anderen Maschinen auch wird der Arm einfach in die Startposition zur Auslaufrille geschwenkt. Der Absaugvorgang, von innen nach außen, kann durch Knopfdruck unterbrochen werden, um beispielsweise im Bereich der Einlaufrille länger zu trocknen, oder während des Waschvorganges zuviel aufgetragene Waschflüssigkeit vom Label fernzuhalten. Ein Anhalten oder Verändern der Position von Hand während der Armbewegung ist ebenso möglich und beeinträchtigt dessen Funktion nicht.

Der Distanzfaden der Saugdüse wird nicht automatisch abgerollt und muss nach ca. 10 Schallplatten nachgeführt werden. Dieser wird vom Handbügel des Absaugarmes abgerollt und reicht nach Aussagen von Herrn Berkner in seiner Länge für mehr als tausend Platten. Etwas umständlich wird es, wenn dieser verbraucht ist. Man(n) oder Frau muss den neuen Faden von Hand sauber um den Fingerbügel aufwickeln, um anschließend auch den Schutzschlauch wieder drüber zu bekommen und ein Abrollen ohne größere Komplikationen zu gewährleisten. Hier wäre sicherlich noch eine weiterführende Verbesserung angedacht.

Der Absaugvorgang dauert bei der "SB1" noch ca. achtzig Sekunden. Hier hat Herr Berkner mittlerweile den Nachfolger "SB1" + im Vertrieb, welche den notwendigen Zeitaufwand in der Absaugung auf ca. 40 Sekunden reduziert.

Für den privaten Gebrauch ist diese Dauer vielleicht unerheblich, jedoch für ungeduldige Menschen oder im kommerziellen Einsatz, beispielsweise beim Händler oder auf einer Plattenbörse mit AAA Beteiligung, sowie dem hier gerne angenommenen Plattenwaschservice ist diese Zeit schon von großer Bedeutung und beim Nachfolger "SB1" + eher als praxisgerecht zu werten.

Handhabung:

Die Handhabung wird durch Kontrollleuchten auf der oberseite der "SB1" vereinfacht. So ist also direkt zu erkennen, ob bei der Absaugung nicht versehentlich der Vorschub des Saugarmes abgeschaltet ist. (Bei abgeschaltetem Armantrieb erlischt die "Saugen" Leuchte)

Es sind insgesamt drei Leuchten für Netz, Tellerfunktion und Saugen in einer gravierten Aluminiumplatte untergebracht, welche die oberseite gegen Feuchtigkeit schützt und auch optisch einen sauberen Abschluss bietet. Nach Gebrauch können Reinigungsbesen, Netzkabel sowie die Flasche kippsicher im Inneren der Maschine untergebracht werden. Hier befindet sich neben der Unterdruckpumpe und des Netzschalters auch der Auffangbehälter, welcher in bekannter Form eines leicht zu entnehmenden Einmachglases zu finden ist. Das Erreichen des maximalen Füllstandes zeigt sich in nachlassender Absaugleistung. Der Behälter sollte jedoch bei Erreichen der halben Füllmenge geleert werden.

Die Unterdruckpumpe ist in ihrer Saugleistung ausreichend dimensioniert, positiv fällt die sehr geringe Geräuschentwicklung der Maschine bei der Absaugung auf. Außer ihrer guten Bedämpfung ist die Maschine funkentstört und deren Elektrik sicher in einem geschlossenen Kanal untergebracht.

Der Wartungsaufwand beschränkt sich eigentlich auf das Kontrollieren bzw. Entleeren des Auffangbehälters. Der Distanzfaden ist nach ca. eintausend Platten zu ersetzen. Weiterhin sollen die Steckführungen des Besens ab und an mit etwas Öl benetzt werden.

Das Waschergebnis:

Nach der Reinigung begutachtete Platten weisen keinerlei Druck- oder Schleifspuren insbesondere an der gut überschaubaren Auslaufrille auf, welches ich als positives Zeichen über den Kontaktbereich an der Saugdüse zum Vinyl werte. Vorraussetzung ist sicherlich auch die richtige Austarierung des Saugarmes, wie es in der Anleitung beschrieben ist. Je nach Verschmutzungsgrad ist die Einwirkung der Flüssigkeit und somit auch die Dauer der Reinigung abhängig. In der Regel reichen bei Zimmertemperatur Zeiten zwischen 0,5 und 2 Minuten Waschzeit. Eine Temperaturerhöhung verbessert die Waschergebnisse. Bei stark verschmutzten oder ehemals nass abgespielten Platten ist eine wiederholte Anwendung empfehlenswert. Sollte sich während des Abspielens der gewaschenen Platte eine Ablagerung an der Nadel bilden, wäre dieses ein Zeichen von Schmutzresten in der Rille. Nach der Wäsche sollte man unbedingt dem Vinylschätzchen eine neue Schutzhülle gönnen, um das saubere Ergebnis nicht durch die verschmutzte, alte Innenhülle wieder zu egalisieren. Für Sammler passt eine bedruckte originalinnenhülle eigentlich immer zusammen mit der Neuen in das Cover hinein.

Fazit:

Herrn Berkner hat mit der SB1 eine gut durchdachte und alltagstaugliche Maschine entwickelt und seine Ideen praxisgerecht umgesetzt. Nach über neun Stunden Dauereinsatz, welche die Waschmaschine ohne mit der Wimper zu zucken wegsteckt, ist eine Erwärmung über das Übliche hinaus nicht feststellbar, und die Waschergebnisse stehen meinen Favoriten in keiner Weise nach. Als zusätzliches Future fällt an der SB1 der abschaltbare Saugarmvortrieb auf, eines der vielen Details, die dieses Gerät zu einer durchdachten Profimaschine hervorheben.

Als jüngster Schritt ist das ohnehin schon gute Finish der "SB1" + durch Wechseln des Gehäusezulieferers weiter verbessert worden. Einzig die Aufbringung des Fadenvorrates gestaltet sich etwas aufwendig.

Der Preis ist in Anbetracht des getriebenen Aufwandes mehr als fair und in jeder Hinsicht gerechtfertigt.

Nach diesem Schritt genieße ich die frisch gewaschenen Schätzchen, ohne weitere Zeit mit Plänen an einen Selbstbau zu verschwenden. Die Lagerfeuerromantik durch verschmutztes Vinyl gehört nun der Vergangenheit an. Ein Jungbrunnen, nicht nur für älteres Vinyl, denn selbst bei neuen Platten werden oft erst nach Beseitigung der Trennmittelrückständen durch die richtige Reinigung alle Informationen aus der Rille hörbar. Die richtige Justage vorrausgesetzt erreicht man durch saubere Schallplatten ebenfalls längere Standzeiten des Diamanten und erhöht die Lebensdauer unserer geliebten Tonträger. Lediglich zerstörte Platten kann selbst die beste Wäsche nicht mehr retten.

Die Investition in eine "SB1" genießt meine uneingeschränkte Empfehlung. Eine solide, leistungsfähige Technik für langfristig störungsfreien Betrieb. Von A bis Z "Made in Germany".

Sven Berkner      Schallplattenwaschmaschinen & Audiogeräte